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Tài liệu Management im Gesundheitswesen doc
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Mô tả chi tiết
Management im Gesundheitswesen
Ludwig Kuntz • Markus Bazan (Hrsg.)
Management
im Gesundheitswesen
Diskussionspapiere des Arbeitskreises
„Ökonomie im Gesundheitswesen“
der Schmalenbach-Gesellschaft
für Betriebswirtschaft e. V.
RESEARCH
ISBN 978-3-8349-3477-2 ISBN 978-3-8349-3478-9 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-8349-3478-9
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufb ar.
Springer Gabler
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Herausgeber
Ludwig Kuntz
Köln, Deutschland
Markus Bazan
Witten, DeutschlandLinz, Österreich
Gefördert durch die Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V.
Vorwort
Strategie, Organisation und Tätigkeitsprofile sowie Führungskonzepte sind die
Themenkreise der vorliegenden Publikation. Die Publikation entstand 2010 und
2011 aus der Arbeit des Arbeitskreises „Ökonomie im Gesundheitswesen“,
vormals „Betriebswirtschaft im Krankenhaus“, der Schmalenbach-Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. Köln Berlin.
Der Arbeitskreis beschäftigt sich seit 1979 mit den Sonderproblemen einer
Dienstleistungsökonomie, und zwar speziell im Gesundheitswesen. Er versteht
sich als interdisziplinäre Plattform zur Diskussion relevanter betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Fragestellungen und als eine Institution des
Wissenstransfers. Der Arbeitskreis beschäftigte sich in den vergangenen 32
Jahren beispielsweise zu Beginn in den achtziger Jahren mit den Fragestellungen, wie nicht erwerbswirtschaftliche Betriebe und hier insbesondere
Krankenhäuser in Bezug auf ihre Wirtschaftsführung betriebswirtschaftlich
beurteilt werden könnten.
Die neunziger Jahre waren von der Umstellung des Krankenhausfinanzierungssystems geprägt, weg von tagesgleichen Sätzen und hin zu Pauschalen. Die
letzten 10 Jahre waren von der Einführung eines umfassenden Pauschalsystems
der Krankenhausvergütung geprägt, womit Fragestellungen der Ablauforganisation zunahmen. Das schlug sich auch in einem breiteren Mitgliederkreis
nieder, welcher dann auch im Namenswechsel des Arbeitskreises von „Betriebswirtschaft im Krankenhaus“ zu „Ökonomie im Gesundheitswesen“ nachvollzogen wurde.
VI Vorwort
Die Arbeitsgruppe zeichnet sich daher durch eine interdisziplinäre
Mitgliederstruktur aus. Bei den Mitgliedern handelt es sich sowohl um erfahrene
Manager aus den verschiedensten Bereichen der Gesundheitsbranche als auch
um anerkannte wissenschaftliche Experten mit Schwerpunktsetzungen im
Gesundheitswesen. Alle Arbeitskreise der Schmalenbach-Gesellschaft wie auch
der Arbeitskreis „Ökonomie im Gesundheitswesen“ werden jeweils von einem
Hochschullehrer und einem Wirtschaftspraktiker gemeinsam geleitet.
Es wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisse der Diskussionen wie auch im vorliegenden Fall in Form von Fachpublikationen interessierten Personen in und
außerhalb der Schmalenbach-Gesellschaft zugänglich zu machen.
Die strategischen Fragestellungen in der vorliegenden Publikation beschäftigen
sich mit den immer wieder veränderten Rahmenbedingungen für die
Strategieprozesse von Krankenhäusern. Sie beleuchten dazu verfügbare
betriebswirtschaftliche und rechtliche Instrumente und Wege zur Findung und
Umsetzung von unternehmerischen Strategien im Krankenhaus und zeigen auch
die Schnittstellen zu anderen Versorgungssektoren auf. Im zweiten Teil der
Publikation beschäftigen sich Mitglieder des Arbeitskreises mit Fragen der
Organisationsveränderungen und deren Auswirkungen auf neue Berufsprofile.
Hier geht es zumeist um geänderte Ablauforganisationen. Vor allem an
Fallbeispielen wird aufgezeigt, wie sich Veränderungen in der Aufbau- und
Ablauforganisation in neuen Anforderungen an Tätigkeitsprofile niederschlagen
und welche Folgen das wiederum für die Praxis hat. Der dritte Teil zeigt die
veränderten Anforderungen an die Führungskonzepte in Krankenhäusern auf,
welche durch die umwälzenden Systemveränderungen mit gebracht wurden. Die
Praxis hat darauf meist eine andere Antwort, als sie von den Akteuren des
Systems voraus gesehen wird. Neben klassischen, aber im Krankenhaus
Vorwort VII
durchaus neuen Führungsinstrumenten werden auch die stark veränderten
Rollen der Aufsichtsgremien mit ihren Konsequenzen beleuchtet.
So soll durch den Themenkreis Strategie – Organisation – Führung die gegenseitige Wechselwirkung von äußeren Systembedingungen und dem Veränderungspotential in einer an sich bislang stabilen und expertenlastigen
Branche aufgezeigt werden. Zunächst schlagen sich Systemveränderungen bei
den äußeren Rahmenbedingungen in praktischen veränderten Organisationsverhalten nieder. Hieraus ergeben sich mittelfristig neue Anforderungen an die
Menschen in den Organisationen mit der Folge, dass sich Tätigkeits- und
Berufsbilder verändern oder neu entstehen. Dem folgen irgendwann auch die
Führung und die Aufsicht mit einer gewissen Zeitverzögerung. Hier zeigt sich
dann am deutlichsten der Wandel der Branche, und zwar von einer vormals
durch Dienstgesinnung geprägten Organisationskultur zu einer nunmehr
eingeforderten Dienstleistungskultur.
Ob diese aufgezeigten Wege letztendlich bereits den Abschluss der
Umwandlung einer Branche bedeuten oder möglicherweise durch volkswirtschaftliche Einflüsse sich doch erst der Anfang eines völlig neuen Umbaus
der Sozialsysteme ankündigt, wird die Zukunft zeigen können. Für den Leser
mag dies Ansporn sein, sich mit dem Thema proaktiv auseinanderzusetzen, was
es für die Arbeitskreismitglieder immer wieder stets bereits ist.
Köln / Witten
Für die Leitung des Arbeitskreises
Prof. Dr. Ludwig Kuntz / Markus Bazan
Inhaltsübersicht
Vorwort .................................................................................................... V
Inhaltsübersicht ........................................................................................ IX
Erster Teil: Strategie
1. Rahmenbedingungen und Stellschrauben im Strategieprozess
von Krankenhäusern ......................................................................
Biller / Moos* / Pauletzki / Polgar / Uick / Warweg
3
2. Betriebliches Risikomanagement als integrativer Bestandteil
der Balanced Scorecard am Beispiel eines mittelgroßen
Krankenhauses ...............................................................................
Link / Martin / Moos* / Schenkel-Häger
49
3. Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationsstrategien zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen
oder freien Ärzten ..........................................................................
Schillhorn
73
4. Neues Entgeltsystem in der Psychiatrie –
Eine Kostenanalyse aufwandshomogener Gruppen in der
Akutbehandlung Alkoholabhängiger .............................................
Bischoff* / Grüttner
111
5. Strategische Prozessoptimierung mit dem ServiceBlueprintTM .....
Fließ / Strametz*
137
X Inhaltsübersicht
Zweiter Teil: Organisation und Tätigkeitsprofile
6. Wann führen interprofessionelle Tätigkeitsverlagerungen zu einer
höheren Effizienz? – Evidenz bei Krankenhäusern für den
positiven Einfluss von Prozessorientierung ...................................
Feldkamp / Klein / Kuntz / Möller*
175
7. Tätigkeitsprofile, Organisation und Prozessorientierung:
Ein umfassendes Anwendungsbeispiel zum Redesign von
Kooperation und Arbeitsteilung ....................................................
Gossens* / Schwilk
205
8. Projekt „Fallwagen“ am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) ...........................................................
Diedrichsen* / Mentges
223
9. Das „Cologne Consultant Concept“: Eine neue ärztliche
Organisationsform schafft DRG-System konforme Anreize für
eine Prozessorientierung der Krankenhausbehandlung .................
Fink / Schroeter*
263
10. Von einer Funktions- zur Prozessorientierung am Beispiel des
SRH Zentralklinikums Suhl ...........................................................
Haberbosch / Mehnert / Tebroke*
285
11. Schüchtermann Schiller’sche Kliniken –
Modell des Arzt-Assistenten und des OP-Assistenten ...................
Böckelmann
315
12. Reorganisation der Intensivmedizin –
Theoretische Aspekte und konkrete Ergebnisse ............................
Schwilk
339
Inhaltsübersicht XI
Dritter Teil: Führungskonzepte
13. Grundlagen und konzeptionelle Vielfalt der Führung im
Krankenhaus ..................................................................................
Becker / Schröder*
377
14. Mitarbeiter als strategischer Erfolgsfaktor im Krankenhaus .........
Schröder
409
15. Führung und Zielvereinbarungen ..................................................
Klein / Leister / Rantzsch / Schwilk / Tebroke*
439
16. Evaluation eines Trainings für Oberärzte ......................................
Möller / Sülz*
471
17. Die Rolle des Aufsichtsrats im Krankenhaus ................................
Appelrath* / Klimpe
495
Autorenverzeichnis .................................................................................. 523
*) Corresponding Author
Erster Teil:
Strategie
Beitrag 1:
Rahmenbedingungen und Stellschrauben im Strategieprozess
von Krankenhäusern
von Martin Biller, Gabriele Moos (Corresponding Author), Jürgen Pauletzki,
Robert Polgar, Silvan Uick und Sebastian Warweg
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ...................................................................................... 5
2. Strategie und Systematisierung der Rahmenbedingungen ............. 5
3. Die fünf relevanten begrenzenden Faktoren .................................. 10
3.1 Finanzielle Ausstattung ........................................................ 11
3.2 Trägerschaft ......................................................................... 15
3.3 Standort ............................................................................... 20
3.4 Landeszuordnung und Krankenhausplanung ........................ 27
3.5 Konkurrenzsituation ............................................................. 31
4. Stellschrauben im Strategieprozess ............................................... 34
4.1 Qualifikation des Personals .................................................. 36
4.2 Technologische Ausstattung ................................................. 37
4.3 Gestaltung der internen Prozesse .......................................... 38
4.4 Einweisermanagement .......................................................... 39
4.5 Kooperationen und Fusionen ................................................ 41
5. Fazit ............................................................................................... 42
Literatur .................................................................................................... 43
L. Kuntz, M. Bazan (Hrsg.), Management im Gesundheitswesen,
DOI 10.1007/978-3-8349-3478-9_1, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
4 Erster Teil: Strategie
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Externe Umweltfaktoren eines Krankenhauses ..................... 8
Abb. 2 Interne Unternehmenssituation eines Krankenhauses ........... 9
Abb. 3 Auswahl von fünf Faktoren ................................................... 10
Abb. 4 Rückläufige Entwicklung der KHG-Fördermittel ................. 13
Abb. 5 Abgrenzung der Trägerschaftstypen ..................................... 16
Abb. 6 Führungsorganisation in Krankenhäusern ............................. 17
Abb. 7 Stand der Rahmenbedingungen der Krankenhausplanung
(01.04.2009) .......................................................................... 30
1. Einleitung
„Krankenhäuser sind heute Unternehmen, die sich in einem Wettbewerb untereinander und mit anderen Anbietern auf dem Gesundheitsmarkt befinden.“
Diesen Satz hört man seit einigen Jahren immer wieder und er ist schon fast zu
einer „Binsenweisheit“ geworden, so selbstverständlich scheint seine Aussage.
Dabei sei zu Beginn darauf hingewiesen, dass das Gesundheitswesen nur mit
großen Abstrichen als Gesundheitsmarkt bezeichnet werden kann. Viele für
einen Markt konstituierende Merkmale fehlen nämlich, so die selbstregulierende
Preisbildung von Angebot und Nachfrage, die Investitionsautonomie, Konsumfreiheit, Vertragsfreiheit und Kundenautonomie.1
Wenn man also von
Krankenhäusern als Unternehmen spricht, dann in diesem eingeschränkten
Sinne, dass sie auf einem ganz besonderen „Markt“ agieren. Unternehmen sind
sie vor allem auch in ihrer Wettbewerbssituation untereinander und als Anbieter
gegenüber den Kostenträgern und Versicherten. Wir wollen uns nachfolgend
mit den strategischen Möglichkeiten von Krankenhäusern befassen und dabei
die folgenden Kernfragen näher beleuchten:
1. Welche externen und internen Rahmenbedingungen haben entscheidenden Einfluss auf die strategischen Möglichkeiten eines Krankenhauses?
2. Welche Stellschrauben stehen zur Verfügung, um erfolgreich eine
Strategie zu entwickeln und umzusetzen?
2. Strategie und Systematisierung der Rahmenbedingungen
Die stabile Krankenhauswelt gehört der Vergangenheit an. Aufgrund der
Veränderung der ökonomischen, politisch-rechtlichen, soziokulturellen und
1
Vgl. Obst, 2008.
6 Erster Teil: Strategie
technischen Rahmenbedingungen ist eine strategische Planung für Krankenhäuser von elementarer Bedeutung. Der Begriff Strategie entstammt aus dem
Griechischen und bezeichnet die Kunst der Heeresführung. Heute versteht man
unter Strategie eine grundsätzliche, langfristige Verhaltensweise der
Unternehmung gegenüber ihrer Umwelt zur Verwirklichung langfristiger Ziele.2
Die Strategie ist somit abhängig von der jeweiligen Unternehmensumwelt. Die
strategische Planung befasst sich mit der Diagnose, Definition von Zielen und
alternativen Wegen zur Entwicklung von Erfolgspotentialen eines Krankenhauses. Eine erfolgreiche Wettbewerbsstrategie basiert nach Porter3
, auf
langfristigen haltbaren Unterschieden gegenüber den Konkurrenten. In der
Literatur wird hervorgehoben, dass die strategische Planung zwar grundsätzlich
auf die Lösung langfristiger Probleme ausgerichtet ist, in besonderen
Situationen (z.B. Schließung eines Konkurrenzkrankenhauses) durch diese
jedoch auch kurzfristige Anpassungen ermöglicht werden müssen. Die Zahl der
möglichen Einflussfaktoren aus der externen Umwelt eines Krankenhauses ist
sehr hoch. Die Herausforderung im Rahmen der externen Analyse besteht darin,
die Komplexität auf ein fassbares Maß zu reduzieren.4
Ein geeignetes
Systematisierungsinstrument bezüglich der Umweltfaktoren ist die PESTAnalyse. Die Einteilung der externen Rahmenbedingungen orientiert sich dabei
an folgenden Faktoren:
P = Political (politische Faktoren)
E = Economical (ökonomische Faktoren)
S = Social (soziale Faktoren)
T = Technical (technische Faktoren)
2
Vgl. Chandler, 1962.
3
Vgl. Porter, 1996.
4
Vgl. Hungenberg, 2000.